Ungarisch-deutsche Ausgrabungen

Keszthely-Fenékpuszta

Ungarisch-deutsche archäologische Forschung

Keszthely-Fenékpuszta

Das Castrum

Im Rahmen eines ungarisch-deutschen Forschungsprogramms haben wir ab 2006 mehrere geophysikalische Voruntersuchungen im Zielgebiet durchgeführt. Der Zweck dieser war in erster Linie, den Ort früherer Ausgrabungen zu klären und die Linie der Wände und den Grundriss der Gebäude zu bestimmen.

Pressemitteilungen

Keszthely TV 2020

Archäologen haben in Fenékpuszta römische Wohngebäude gefunden

Kossuth Rádió 2020

Bericht über die Ausgrabung in Fenékpuszta

Magyar Múzeumok

Fenékpuszta – 125 Jahre Ausgrabungen
Interview mit Bálint Havasi

Zala Média

Ausgrabungen in Fenékpuszta in neuem Licht

Kanizsa Hetilap

Nach der Kapitulation Pannoniens lebten die Römer in Fenékpuszta?

TV Keszthely

Im Gefolge der langen Vergangenheit. Erhalten Sie Einblicke in die Arbeit von Archäologen und die Geheimnisse einer Ausgrabung

WeLoveBalaton

Sie benutzen die Drohne und das Magnetometer, um die Spuren der Römer in Fenékpuszta zu finden

Magyar Idők

Fehlerzeichnung –
Eine  dreidimensionale Tour in Rom?

Fernsehberichte über die Ausgrabungen – Keszthely TV

2009 Keszthely TV

2011 Keszthely TV

2013 Keszthely TV

2014 Keszthely TV

2015 Keszthely TV

2017 Keszthely TV

2020 Keszthely TV

Ausgrabungen in Keszthely-Fenékpuszta (2009-2017)

Archäologische Ausgrabungen in Keszthely-Fenékpuszta
(2009-2017)

Ausgrabungsberichte

Ásatás 2020. 08. 06.  – 2020. 08. 28.

Ásatásvezetők: Havasi Bálint (BM), dr. Heinrich-Tamáska Orsolya (GWZO)

Az ásatás költségeit fedezte:  Nemzeti Kulturális Alap, GWZO Lipcse, Balatoni Múzeum

A 2020-as évi feltárás a fenékpusztai késő római erőd délnyugati felében eddig csak geofizikai felmérések alapján ismert épületekre koncentrált.

 Az ásatás folyamán az említett geofizikai felmérésekből kiindulva két új épület nyomait kutattuk, amivel 31-re nőtt az eddig a fenékpusztai castrum területéről (ásatásokból) ismert épületek száma.

A 30-as épület egy U-alakú villa épület. Két szelvényben a massziv (közel 1 m széles) falalapozások nagyon magasan, alig 30-40 cm a humusz réteg alatt jelentkeztek, nagyon jó megtartásúak, de sajnos padlószinteket már nem találtunk. Az épület déli zárófalának csak a –feltehetően már a római korban – kiszedett nyomát tudtuk dokumentálni, padlószint itt sem jelentkezett.

A 31-es épület a nyugati erődfallal parhuzamosan fekszik, közel 50 m hosszú, alaprajza alapján gazdasági célokra használták (magazin). A falalapozások megtartása jó, de a falazás technikája más mint a 30-as épületnél. A nagy és kis terméskövekböl álló falat egy anyagos-habarcsos kötésben figyelhettük. A szelvényekben 4.-5 századi leletek domináltak, az épületek ebböl kifolyólag feltehetően az erőd használatával egyidőben épültek.

Az ásatáson német (berlini és lipcsei egyetem) és magyar (ELTE, JPE, SZTE) egyetemisták vettek részt. Egy nyílt nap keretében a Fenékpuszta után érdeklődők betekintést nyerhettek a régészeti terepi munka titkaiba.

Ausgrabung 24. 07. 2017 – 18. 08. 2017

Grabungsleitung: Bálint Havasi (Balatoni Múzeum), dr. Orsolya Heinrich-Tamáska (GWZO), dr. Roland Prien (Ruprecht-Karls-Universität)

Die Ausgrabung wurde finanziert durch: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Nemzeti Kulturális Alap, GWZO Leipzig

Die 2017 mit deutsch-ungarischer Beteiligung durchgeführte Ausgrabung konzentrierte sich als Fortsetzung der seit 2009 laufenden Forschungen auf die Südostecke der spätrömischen Festung, auf das sog. Gebäude 25.

Dieser Bau besitzt eine zentrale Bedeutung sowohl im Hinblick auf die Besiedlung vor der Errichtung der Festung als auch bezüglich der völkerwanderungszeitlichen Nutzung des Areals. Die bisherigen Ausgrabungen verraten eindeutig mehrere Bauphasen, diese versuchen wir durch unsere Arbeit zu differenzieren und zu rekonstruieren. So werden bspw. Antworten darauf gesucht, wann der Bau errichtet wurde und wie lange er in Benutzung war, weisen doch die Gräberfelder in Fenékpuszta auf das Fortleben spätantiker Traditionen (Mitte 5. Jh. – 7. Jh.) hin. Das entdeckte Fundmaterial, u. a. Eimerrandbeschläge mit menschlicher Maske verziert oder byzantinische Bleisiegel, verraten Kontakte während des 6. Jahrhunderts zur westlichen merowingischen Welt und zum byzantinischen Reich. An der Ausgrabung nahmen, wie jedes Jahr, deutsche (Universitäten Heidelberg und Leipzig) und ungarische (ELTE) Studenten teil. Auch fand 2017 ein Tag der offenen Tür statt, der an Archäologie und an Fenékpuszta interessierten Personen die Möglichkeit bot die Geländearbeit zu besichtigen. Die Ergebnisse der Ausgrabungen werden im Rahmen einer Ausstellung ab September 2019 im Balatoni Museum gezeigt.

Ausgrabung 03. 08. 2015. – 28. 08. 2015

Grabungsleitung: Bálint Havasi (Balatoni Múzeum), dr. Orsolya Heinrich-Tamáska (GWZO), dr. Roland Prien (Ruprecht-Karls-Universität)

Die Ausgrabung wurde finanziert durch: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Nemzeti Kulturális Alap

Die Ausgrabung des Jahres 2015, welche die 2009 begonnenen Forschungen fortsetzte, konzentrierte sich auf drei Gebäude innerhalb der Festung:

Auf die sog. Villa bzw. Palastbau (Geb. 25) sowie auf den davon südlich gelegenen Badegebäudenkomplex (Geb. 27 und 24). Innerhab des Gebäudes 25 haben wir in mehreren Bereich Untersuchungen durchgeführt und so gelang es uns weitere Angaben über die Phasengliederung zu bekommen und zur Grundrissrekonstruktionen zu gelangen. So haben wir bspw. weitere noch zur Beginn des 20 Jahrhunderts ausgeraubte, aber auch eine noch ungestörten Pfeilerfundament(e) ausgegraben. Diese können wahrscheinlich mit einer Nutzung des 6./7. Jahrhunderts verbunden werden und sind wichtige Zeugnisse der völkerwanderungszeitlichen Geschichte des Fundplatzes. Das Gebäude 27 bildet das gymnasium (=”Turnhalle”) des erwähnten Badegebäudenkomplexes, mehrere Bereiche dieser Bau konnten schon untersucht werden. Aufgrund dieser Ergebnisse und der Georadamessungen unternahmen wir einen vorläufigen Grundrissrekonstruktion des Gebäudes. Vom Gebäude 24 haben wir bereits eine Latrine und zwei Becken ausgegraben. In diesem Jahr konnte unzweifelhaft das frigidarium, wo keine Heizung gab und das caldarium bestimmt werden, Letzteres lag in der Südwestecke des Gebäudes mit einem preafurmium (Befeuerungsraum) und mit einem angrenzenden, mit Hypocaustum ausgestattetem Becken. Die Befunde waren gut erhalten, das zum Vorschein gekommene Fundmaterial lässt eine Datierung ins 4. Jahrhundert n. Chr. zu.

Ausgrabung 27. 07. 2014 – 24. 08. 2014

Grabungsleitung: Péter Straub (ZMMI), dr. Orsolya Heinrich-Tamáska (GWZO), dr. Roland Prien (Ruprecht-Karls-Universität)

Die Ausgrabung wurde finanziert durch: Zala Megye Önkormányzata, Nemzeti Kulturális Alap

Die Ausgrabung des Jahres 2014, welche die 2009 begonnenen Forschungen fortsetzte, konzentrierte sich auf drei Gebäude innerhalb der Festung:

Auf die Gebäude A (=Geb. 25), 27 und 24. Die Erforschung des Gebäudes 25 besitzt sowohl in Hinblick auf die vorfestungsbauzeitliche als auch die völkerwanderungszeitliche Nutzung eine besondere Bedeutung. 2014 wurden fünf Grabungsschnitte auf dem Areal des Gebäudes eröffnet, und es konnten mehrere Bauphasen vom 4. bis zum 7. Jahrhundert unterschieden werden. Innerhalb des Areals konnte auch der Grundriss eines nachrömerzeitlichen Repräsentationsbaus (eines Palasts?) rekonstruiert werden, aber dessen genaueren Datierung bedarf noch weiteren Forschungen. Außerhalb des Gebäues 27 gelang es, die Überreste eines preafurmium zu dokumentieren, welches vermutlich zeitgleich mit dem Apsidenbau (gymnasium?) erbaut wurde. Es wurde auch die Untersuchung des Badegebäudes fortgesetzt, dessen Latrine und eines seiner Becken 2009 entdeckt worden waren. 2014 konnte ein weiteres Becken mit Apsidenabschluss erschlossen werden, dessen Boden zweimal erneuert worden war.

Ausgrabung 28. 07. 2013 – 26. 08. 2013

Grabungsleitung: Péter Straub (ZMMI), dr. Orsolya Heinrich-Tamáska (GWZO), dr. Roland Prien (Ruprecht-Karls-Universität)

Die Ausgrabung wurde finanziert durch: Zala Megye Önkormányzata, Nemzeti Kulturális Alap 

Die Ausgrabung des Jahres 2013 konzentrierte sich auf zwei Gebäude: das Gebäude A (Nr. 25) und auf die Nr. 27 , welche vermutlich ein gymnasion gewesen ist.

Beim Gebäude A wurde das Ostende erforscht. An dieser Stelle fällt das Gelände stark in Richtung Balaton ab, daher konnten stärkere Erosionsspuren beobachtet werden, Fußbodenhorizonte fehlten weitgehend. Nur im westlichen Teil kam ein Estrichboden zum Vorschein und ein herausgenommes, N-S verlaufendes, sowie ein späteres, L-förmiges Mauerfundament. Östlich dieses Mauerfundaments wurden große, mit Bauschutt verfüllte Gruben erschlossen, aus denen überwiegend spätrömisches Material stammt. Der Grundriss des Gebäudes 27 basiert nicht auf Ausgrabungsergebnissen, sondern er wurde lediglich durch die Rigolen zwischen den Weinstöcken erstellt und er konnte in den letzten Jahren mit Hilfe von Luftbildern und geomagnetischen Messungen stark modifiziert werden. Fußbodenhorizonte blieben auch hier nicht erhalten, aber das spärliche Fundmaterial datiert den Befund ins 4. Jahrhundert. In der Südhälfte des Gebäudes, außerhalb der Mauern, wurden Überreste eines praefurnium entdeckt. Ob es zeitgleich mit dem Gebäude 27 erbaut wurde, konnte in dieser Kampagne nicht mehr geklärt werden.

Ausgrabung 08. 01. 2011 – 08. 26. 2011

Grabungsleitung: Péter Straub (ZMMI), dr. Orsolya Heinrich-Tamáska (GWZO), dr. Roland Prien (Ruprecht-Karls-Universität)

Die Ausgrabung wurde finanziert durch: Zala Megye Önkormányzata, Nemzeti Kulturális Alap

Die Untersuchungen fanden auf dem Gebiet des seit dem 19. Jahrhundert bekannten Gebäudes A statt.

Der Grundriss des Gebäudes wurde 1920 von Kuzsinszky nach den Ausgrabungsergebnissen von Árpád Csák erstellt. Árpád Csák konzentrierte sich auf die Erfassung der Steinmauern und -fundamente, indem er diese verfolgte bzw. mit schmalen Suchgräben zu finden versuchte. Infolgedessen sind keine Informationen darüber vorhanden, ob es sich um mehrere Bauphasen handeln könnte.
Im Rahmen des im Jahre 2006 begonnenen deutsch-ungarischen Forschungsprojektes wurden geophysikalische Messungen durchgeführt. Ihr Ziel war es vor allem, die genaue Stelle der Grabungen zu lokalisieren und somit den Verlauf der Mauer und der Grundrisse zu überprüfen. Es konnten interessante Ergebnisse erzielt werden: Zum einen waren die Grundrisse von Csák zum Teil fehlerhaft, zum anderen ist von mehreren, bisher unbekannten Bauperioden auszugehen.
Das Gebäude 25 besitzt eine zentrale Bedeutung, sowohl bezüglich der Erforschung der vorfestungszeitlichen Besiedlung, als auch im Hinblick der völkerwanderungszeitlichen Weiternutzung der Festung. Das Gebäude ist mit 3300 m2 ist auch im pannonischen Vergleich als groß anzusehen; über seine Funktion, Grundriss und Bauperioden gibt es in der Forschung zahlreiche Theorien. Einigkeit herrscht darin, dass es sich um eine villa handelt, fraglich bleibt jedoch, ob es das Gebäude bereits vor der Errichtung der Festung als villa rustica hier gegeben hat und wenn ja, welche Periode in diese Phase zu datieren ist. In der nördlichen Hälfte des Gebäudes stimmten der Grundriss von Csák und die geophysikalischen Messungen überhaupt nicht überein, da sich hier mehrere Bauphasen überlagerten. Deren Spuren konnten 2009 dokumentiert werden. Die Ausgrabungen 2011 konnten den westlichen Abschluss der 2009 gefundenen Apsis, sowie die westlichen und südlichen Mauerverläufe im Anschluss an die Fläche von 2009 klären. Die Arbeiten lieferten wichtige neue Erkenntnisse bezüglich der Umbauten und der inneren Chronologie des Gebäudes 25.

Ausgrabung 29. 07. 2009 – 28. 08. 2009

Grabungsleitung: Péter Straub (ZMMI), dr. Orsolya Heinrich-Tamáska (GWZO), dr. Roland Prien (Ruprecht-Karls-Universität)

Die Ausgrabung wurde finanziert durch: Zala Megye Önkormányzata, Nemzeti Kulturális Alap

Die Untersuchungen fanden auf dem Gebiet des seit dem 19. Jahrhundert bekannten Gebäudes A statt.

Der Grundriss des Gebäudes wurde 1920 von Kuzsinszky nach den Ausgrabungsergebnissen von Árpád Csák erstellt. Árpád Csák konzentrierte sich auf die Erfassung der Steinmauern und -fundamente, indem er diese verfolgte bzw. mit schmalen Suchgräben zu finden versuchte. Infolgedessen sind keine Informationen darüber vorhanden, ob es sich um mehrere Bauphasen handeln könnte.
Im Rahmen des im Jahre 2006 begonnenen deutsch-ungarischen Forschungsprojektes wurden geophysikalische Messungen durchgeführt. Ihr Ziel war es vor allem, die genaue Stelle der Grabungen zu lokalisieren und somit den Verlauf der Mauer und der Grundrisse zu überprüfen. Es konnten interessante Ergebnisse erzielt werden: Zum einen waren die Grundrisse von Csák zum Teil fehlerhaft, zum anderen ist von mehreren, bisher unbekannten Bauperioden auszugehen.
Das Gebäude 25 besitzt eine zentrale Bedeutung, sowohl bezüglich der Erforschung der vorfestungszeitlichen Besiedlung, als auch im Hinblick der völkerwanderungszeitlichen Weiternutzung der Festung. Das Gebäude ist mit 3300 m2 ist auch im pannonischen Vergleich als groß anzusehen; über seine Funktion, Grundriss und Bauperioden gibt es in der Forschung zahlreiche Theorien. Einigkeit herrscht darin, dass es sich um eine villa handelt, fraglich bleibt jedoch, ob es das Gebäude bereits vor der Errichtung der Festung als villa rustica hier gegeben hat und wenn ja, welche Periode in diese Phase zu datieren ist. In der nördlichen Hälfte des Gebäudes stimmten der Grundriss von Csák und die geophysikalischen Messungen überhaupt nicht überein, da sich hier mehrere Bauphasen überlagerten. Deren Spuren konnten 2009 dokumentiert werden. Die Ausgrabungen 2011 konnten den westlichen Abschluss der 2009 gefundenen Apsis, sowie die westlichen und südlichen Mauerverläufe im Anschluss an die Fläche von 2009 klären. Die Arbeiten lieferten wichtige neue Erkenntnisse bezüglich der Umbauten und der inneren Chronologie des Gebäudes 25.

Während der Ausgrabung im Jahre 2009 konnten drei Flächen untersucht werden (Abb. 1):

die östliche Hälfte des Gebäudes 4, der davor in der Geophysik sichtbare Portikus und die davon westlich verlaufende Nord-Süd-Straße;
das Gebäude A: Das Ziel war die Zusammenhänge zwischen dem Peristyl-Grundriss und dem in der Geophysik sichtbaren Basilika-Grundriss un die relativchronologischen Zusammenhänge zu klären;
das ehemalige Gebäude C: Hier sollten mögliche Bauphasen und die Funktion der zwei Gebäude erfasst werden.