Zukunftsmusik? – Ideen zu einem archäologischen Park in Keszthely-Fenékpuszta
Hier in der Römerzeit ein fast 15 Hektar großes Castrum mit bis zu 15 Meter hohen Türmen und mächtigen Mauern stand
Wenn man heute Keszthely-Fenékpuszta besucht, kann man sich nur schwer vorstellen, dass hier in der Römerzeit ein fast 15 Hektar großes Castrum mit bis zu 15 Meter hohen Türmen und mächtigen Mauern stand. Im 18. Jahrhundert, als die Hofanlage der Festetics-Grafen geplant wurde, waren die beschädigten und teilweise abgetragenen Wehranlagen noch oberirdisch sichtbar. Daher hat man den Neubau außerhalb, aber genau parallel zu der Westmauer der Festung errichtet. Auch die Kastanienallee, die zum Hauptbau des Hofes führte, ist an den Achsen des Castrum ausgerichtet. Diese Allee begann bei der, die Festung schon damals diagonal schneidenden Straße, deren Verlauf mit der heutigen Landstraße 71 identisch war. Während der 1960er und 70er Jahre wurden die Fundamente des Südtores, des Getreidespeichers und der frühchristlichen Basilika aufgemauert, die auch heute zu besichtigen sind. Seither hat man zwar weitere Pläne für die Vermittlung der römischen Denkmäler des Gebietes entworfen, aber bisher keine davon verwirklicht.
Visualisierung eines zukünftigen archäologischen Parks in Fenékpuszta
Im Rahmen der Ausstellung Castrum Virtuale wurden Entwürfe für einen künftigen archäologischen Park erarbeitet, davon ausgehend, dass die Straße, die das Gebiet diagonal durchquert, zurückgebaut wird. Die antiken Straßen, Mauern und Gebäude werden auf verschiedene Art mit zwei- und dreidimensionalen Lösungen angedeutet. Eine Vollrekonstruktion bekommt das Südtor, das Nordtor und das Tetrapylon wrden mit offenen Stahlkonstruktionen nachgebaut. Der Verlauf der Türme und der Wehrmauern wird durch zweifarbige Kieselbetten hervorgehoben, der Grundriss der Gebäude durch Bepflanzung von der Umgebung abgesetzt dargestellt. Über dem Gebäude 25 steht ein Schutzbau, unter dem die antiken Mauern im Original besichtigt werden können. Der ursprüngliche Aufbau der Gebäude wird vor Ort durch digitale Bilder vermittelt.